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10. Mär. 2016

Die Hetzmasse

POPULÄR GESEHEN. Der Mensch ist unter Umständen eine gefährliche Spezies. "Die Decke der Zivilisation ist dünn", bemerkte der Psychoanalytiker Sigmund Freud einst. Eine Kolumne von Martin Schenk

 

Es kann schnell gehen, dass Nachbarn zu Feinden werden. Wir haben nebeneinander und miteinander gelebt, erzählen mir Freunde aus dem ehemaligen Jugoslawien. Im selben Dorf, in derselben Straße. Plötzlich gab es kein Gespräch mehr, nur mehr Misstrauen, Hass und Angst. Die Angst steckte im Spalt zwischen „Was habe ich?“ und „Wer bin ich?“. Eigentlich unglaublich, wie schnell Nationalismus, Identität, Ohnmacht und Eifersucht zu einem giftigen Gebräu werden können. Besonders in Krisen – dann, wenn Bestehendes zerfällt und das Neue noch nicht geboren ist.

Soll Hetze gegen eine bestimmte – meist schwächere Gruppe – erfolgreich sein, dann braucht es eine bestimmte Masse und die Erwartung, dass das eigene Tun keine persönlichen Folgen hat. Die Masse kann auf der Straße sichtbar sein, sie kann sich aber auch online auf Facebook organisieren. Ein wichtiger Grund für das schnelle Anwachsen der „ Hetzmasse“ – wie der Schriftsteller Elias Canetti das Phänomen nannte – ist die Gefahrlosigkeit des Unternehmens. Niemand habe eine Sanktion zu befürchten. Der Sündenbock muss folgenlos erlegbar sein. Nachdem das Opfer erledigt ist, zerfällt die Hetzmasse wieder, ihre Mitglieder kehren in ihren früheren, unbefriedigten Zustand zurück. Was bleibt: Unruhe und das Verlangen nach einem stärkeren Kick. Hetze wirkt wie Drogen. Um dieselbe Wirkung wie vorher zu erzielen, muss beim nächsten Mal die Dosis erhöht werden. Der Mensch ist unter Umständen eine gefährliche Spezies. „Die Decke der Zivilisation ist dünn“, bemerkte der Psychoanalytiker Sigmund Freud. Und Schriftsteller Alfred Polgar schrieb: „Ich glaube an das Gute im Menschen – rate aber, sich auf das Schlechte in ihm zu verlassen.“ Es kann schnell gehen, wenn Identität, Ohnmacht und Eifersucht zu einem giftigen Gebräu werden. In einer aus Nordamerika überlieferten Erzählung sagte der Großvater zu seinem Enkel: „In meiner Brust findet ein schrecklicher Kampf zwischen zwei Wölfen statt. Der eine Wolf hält sich für etwas Besseres, ist rachsüchtig, eifersüchtig, unaufrichtig und voller Angst. Der andere Wolf hält Konflikte aus, ist freudvoll, einfühlsam, großherzig und voller Hoffnung. Beide Wölfe kämpfen oft miteinander. Sie umkreisen sich gegenseitig und fletschen ihre Zähne. Sie gehen sich gegenseitig an die Kehle, so lange bis einer der beiden kraftlos zu Boden sinkt. Immer wieder, Nacht für Nacht, Tag für Tag erwachen sie zu neuem Leben und beginnen von vorn.“ Der Kleine wurde ungeduldig. „Großvater, sag schon: Welcher von den beiden gewinnt?“ Der alte Mann antwortete: „Der, den du fütterst.“

 

Martin Schenk ist Sozialexperte der Diakonie Österreich.

 

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